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Receipts – Eine kurzer Einblick in die Geschichte von 7500 v. Chr. bis heute 

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Mitul Jain

Welches ist das einzige Produkt auf der Welt, das Billionen Mal am Tag produziert wird, nur um eine winzige Information zu übermitteln, und dann in der Regel vernichtet oder weggelegt wird?  Richtig – der Kassenbon!

Man sollte meinen, dass in Zeiten von E-Mail, SMS und Tweets der bescheidene Kassenbon, dessen Aufgabe es ist, als Kaufnachweis zu dienen und die Details des Kaufs mitzuteilen – im Grunde weniger als 1 KB an Informationen -, längst den Weg des Telegrafen gegangen wäre. Leider scheint es so, als würden wir uns in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Hier in Europa gibt es in vielen Ländern eine Verpflichtung zur Ausstellung von Kassenbons, die oft mit Fiskalisierungsvorschriften verbunden ist. Italien, Frankreich, Polen – und seit 2020 auch Deutschland – haben die Bonpflicht eingeführt.

Sind diese Kassenbons wirklich nutzlos? Gibt es keine Hoffnung? Wie sieht die Zukunft aus? Wir werden gleich einen Blick in unsere treue Kristallkugel werfen, aber lasst uns zunächst ein wenig zurückspulen…

Hättet ihr gedacht, dass die ersten Kassenbons, die jemals verwendet wurden, tatsächlich Lehmkugeln waren? Kassenbons haben eine lange Geschichte und wurden im Laufe der Jahrtausende mehrfach erneuert, aber sie dienten immer dem Zweck, den Erhalt von Geld oder Waren zu belegen.

Und wusstet ihr, dass die deutsche Redewendung „Ist gebongt“ von dem Verb „bongen“ abstammt, das bedeutet, einen Artikel auf dem Kassenbon zu registrieren? 

Werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Kassenbons, um zu verstehen, wie sie sich im Laufe der technischen Evolution entwickelt und verändert haben.

Die verschiedenen Phasen der Kassenbons

Lehmkugeln: Die ersten Kassenbons waren kleine Tonkugeln. Sie dienten dazu, den Abschluss des Handels darzustellen und bezogen sich meist auf den Tausch von Schafen oder Rindern.

Tontafeln: Tontäfelchen waren der nächste Schritt und die ersten schriftlichen Kassenbons. In Mesopotamien schrieben die Menschen diese Belege in Keilschriftzeichen und -texten als Nachweis für Zahlungen, Vertrieb und Tauschgeschäfte.

Papyrus: Im alten Ägypten begannen Bauern und Kaufleute, auf Papyrus geschriebene Belege für Steuerzwecke aufzubewahren. Auf diese Weise konnten sie sich vor steuerlicher Ausbeutung schützen.

Holztafeln: Der älteste datierte Kassenbon in Deutschland ist auf einer Holztafel vom 5. April 130 n. Chr. Während der römischen Kaiserzeit müssen Millionen von Belegen auf Holztafeln ausgestellt worden sein. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes von Holz gibt es jedoch nur wenige archäologische Funde.

Papier (mit Druckerpresse): Die Druckerpresse veränderte die Produktion von Kassenbons grundlegend, da sie die Massenproduktion ermöglichte. Durch das einfache Ausfüllen von vorgedruckten Formularen konnte viel Zeit gespart werden. Händler, Banken usw. konnten sogar ihre eigenes Logo auf den Beleg drucken.

Papier (von Registrierkassen gedruckt): Mit der Erfindung der Registrierkassen durch die National Cash Register Company wurde die Kassenbonerstellung noch weiter vereinfacht. Die Registrierkassen führten alle Artikel auf und addierten deren Preise auf dem Bon. Auf diese Weise mussten die Kaufleute nicht mehr alles selbst aufschreiben und berechnen.

Digitale Kassenbons: Der nächste logische Schritt in der Entwicklung der Kassenbons ist ihre Digitalisierung. Da unsere Wirtschaft zunehmend papierlos wird und sich auf digitale Prozesse umstellt, sind digitale Kassenbons der bequemste und nachhaltigste Weg, sich dieser Entwicklung anzupassen.

Der traurige Papierbeleg

Bevor wir uns näher mit digitalen Kassenbons befassen, sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um einige der (nicht) offensichtlichen Gründe zu betrachten, warum die Zeit der Papierbelege vorbei ist.

Papierbelege produzieren Müll & sind giftig

Papierbelege erzeugen viel Abfall und verbrauchen eine große Anzahl von Ressourcen. In den USA werden zum Beispiel jährlich drei Millionen Bäume gefällt, um Papierbelege herzustellen.  

Darüber hinaus werden Kassenbons auf Thermopapier gedruckt, was ein weiteres Problem darstellt: Thermopapier enthält schädliche Chemikalien, ist daher ungesund und kann nicht recycelt werden.

Papierbelege sind lästig

Wir vermuten, dass nicht nur wir schon einmal einen Kassenbon verloren haben, wenn wir ihn doch mal für einen Umtausch oder für steuerliche Zwecke brauchten. Dieses kleine Stück Papier kann sich in zahlreichen Hosentaschen, Handtaschen, Schubladen oder wo auch immer man es hinlegt, verstecken.

Aber selbst wenn ihr ihn nach einiger Zeit wiederfindet, könnt ihr ihn möglicherweise nicht mehr entziffern, weil die Tinte oftmals schnell verblasst und der Beleg dadurch unbrauchbar wird.

Zudem ist es für Einzelhändler*innen kosten- und zeitaufwendig, regelmäßig die Bonpapierrollen zu kaufen, zu wechseln und zu entsorgen.

Papierbelege sind nicht sicher

Auch wenn Regierungen meinen, dass der Ausdruck eines Kassenbons auf Papier ihn als legalen Kaufnachweis sicher macht, ist er doch unglaublich leicht zu fälschen und hat schon oft bei Betrügereien eine Rolle gespielt.

Digitale Kassenbons beseitigen all diese Probleme, es ist also an der Zeit, dass sie allen zeigen, was sie können!

Vom Kaufnachweis zum neuen digitalen Touchpoint

Digitale Kassenbons lösen viele der Probleme von Papierbelegen und bringen zusätzliche Funktionen mit sich, die vorher nicht möglich waren. Dazu kommen wir gleich, nachdem wir uns die bisherige Entwicklung des digitalen Kassenbons anschauen.

Digitale Kassenbons gibt es schon seit einiger Zeit. Die ersten US-amerikanischen Einzelhändler begannen Anfang der 2000er Jahre, ihren Kund*innen die Kassenbons per E-Mail zuzusenden, und in den 2010er Jahren, mit dem Aufkommen von Smartphones, kamen auch App-basierte Lösungen zum Sammeln von Kassenbons auf. Doch auch nach 20 Jahren haben sie sich bei Unternehmen und Kund*innen noch nicht so weit durchgesetzt wie erwartet. Woran liegt das?

Die Herausforderung lag in der Benutzerfreundlichkeit, denn die Papierbelege waren einfacher zu handhaben und steckten schnell im Portemonnaie oder in der Tasche. Eine E-Mail mit dem Kassierer zu teilen, eine App zu öffnen oder eine zusätzliche Karte zu scannen, um den Kassenbons zu erhalten, ist einfach zu umständlich.

Einsatz des QR-Codes (& NFC)

Bei refive haben wir auf den bewährten QR-Code gesetzt. Alles, was die Kund*innen brauchen, ist ein Smartphone mit einer Kamera und einem vorinstallierten Browser. Wer ein noch moderneres Gerät hat, braucht nicht einmal die Kamera. Der Kunde oder die Kundin tippt einfach auf den NFC oder scannt den QR-Code und erhält den Kassenbon direkt im Browser. Keine Apps, keine Anmeldungen, kein unnötiger Quatsch.

An dieser Stelle aufzuhören wäre jedoch eine verpasste Gelegenheit. Anstatt Kund*innen nur eine langweilige digitale Version des Papierbelegs zu geben, machen wir ihn intelligenter:

  • Die Kund*innen erhalten nützliche und detaillierte Informationen über die von ihnen gekauften Produkte, von Pflegehinweisen über Inhaltsstoffe bis hin zu Anleitungsvideos. Einzelhändler*innen, die es gut machen, schaffen so bereits einen Mehrwert für ihre Kund*innen und sorgen dafür, dass sie sich gut aufgehoben fühlen.
  • Anhand der Kaufdaten zeigen wir Kund*innen relevante und personalisierte Produktempfehlungen und Angebote, direkt auf dem Kassenbon.
  • Die Kund*innen können ganz einfach ein Feedback zu ihrem Einkauf hinterlassen und dem Geschäft mitteilen, wie es sie für Updates kontaktieren kann.
  • Durch einfaches Abspeichern des Kassenbons per E-Mail bzw. als PDF auf dem Gerät oder in einem kostenlosen refive-Konto können Kund*innen den Kassenbon für Garantien, Rücksendungen, Umtausch, Ausgaben und Steuern über eine schnelle Suche leicht wiederfinden.

Der Kassenbon ist nun nicht mehr nur eine langweilige gesetzliche Vorschrift, sondern ein schöner Kontaktpunkt zwischen Händler*in und Kund*in und im Idealfall ein netter Anreiz und eine Erinnerung für einen baldigen, weiteren Besuch!

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